Jahresrückblick 1983

 

Zu einem Jahresrückblick auf das Jahr 1982 hatte unser Wehrführer für den 21. Januar 1983 in das Gerätehaus eingeladen. Zur Jahreshauptversammlung an diesem Abend konnte er nicht nur alle aktiven Kameraden, sondern auch Ortsbürgermeister Schütz begrüßen. Aus den Reihen unserer Freunde und Gönner waren wir mit wenigen Gästen erschienen. Der Begrüßung durch den Wehrführer folgte der Jahresbericht des Schriftführers, sowie Grußworte der eben genannten Anwesenden, die hierzu ihren Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit und Einsatzbereitschaft zum Ausdruck brachten. Im Anschluss überreichte der Verbandsgemeindebürgermeister jedem Aktiven seine Ernennungsurkunde.

Die Kameraden Rainer Fischbach, Erich Fuhr, Markus Fuhr, Uwe Fuhr, Willfried Hofmann und Hans-Jürgen Jeske konnten Ehrenpreise für regelmäßigen Übungsbesuch im Jahre 1982 in Empfang nehmen.

Für Diskussionsstoff sorgte das Thema Motorsäge. Nachdem wir schon in den zurückliegenden Jahren immer wieder von verschiedenen Seiten vertröstet worden waren, sahen wir auch 1983 unsere Chance bezüglich der Anschaffung durch die Verbandsgemeinde dahinschwimmen.

Ansonsten verlief die Versammlung ohne größere Debatten und fand ihren Ausklang in einem gemütlichen Beisammensein. Der Rest des Winterhalbjahres verlief für die Wehr Kemmenau bis auf die obligatorischen Übungen am Sonntag ohne Zwischenfälle und Vorkommnisse.

Am Rosenmontag/Fasnacht unterstützten einige Kameraden die Kameraden der Arzbacher Wehr bei der Verkehrsregelung anlässlich des Umzuges.

Kurz vor Ostern beteiligten wir uns wie schon in den zurückliegenden Jahren an der „Aktion Saubermachen“ des Verkehrsvereins.

Im Juni des Jahres wurde das neue Gerätehaus in Arzbach seiner Bestimmung übergeben. Hiermit verbunden war gleichzeitig der 1. Verbandsgemeindefeuerwehrtag. s war somit obligatorisch an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Ein Teil der Kameraden besuchte die Wehr Arzbach an beiden Tagen, die übrigen nutzten den Sonntagvormittag zu einem Frühschoppen in Arzbach, obwohl an diesem Wochenende gleichzeitig in unserer Gemeinde Sportfest und Fußballturnier stattfanden. Somit war der 24.-26.6.83 für alle Beteiligten etwas ungünstig gewählt. Man sollte in Zukunft nicht nur innerhalb der Ortsgemeinden sondern insbesondere auf Verbandsgemeindeebene die Termine etwas sorgfältiger koordinieren um solche Überschneidungen und die damit verbundenen Nachteile für die betroffenen Vereine nach Möglichkeit zu vermeiden.

Im Sommer zog die Wehrführung unter das leidige Thema Motorsäge endlich einen Schlussstrich. Nachdem auch im laufenden Jahr Seites der Verbandsgemeinde hierfür keine Mittel zur Verfügung standen, sahen wir uns veranlasst, eine Motorsäge aus unseren eigenen bescheidenen Mitteln anzuschaffen. Zu diesem Zeitpunkt konnten noch niemand ahnen, daß sie nur kurze Zeit später ihre Bewährungsprobe zu bestehen hatte. Anlässlich der Jahreshauptversammlung wurde unser Ortsbürgermeister auf seine teilweise etwas passive Haltung zur Feuerwehr angesprochen. Herr Patzelt wurde von uns Aktiven aufgefordert, selbstständig, ohne Wissen des Wehrführers einmal eine Alarmübung abzuhalten. Das gegebene Versprechen löste er am 5. Juli des Jahres ein.

Gemeinsam mit dem Verbandsgemeindewehrleiter hatte er eine Großübung ausgearbeitet und Alam ausgelöst. Nachdem der Gruppenführer Fuhr seinen Einsatzbefehl erhalten hatte, rückten wir in Richtung Welschneudorf zu einem angenommenen Waldbrand aus. Dieser hatte in Folge der Trockenheit bereits bedrohende Ausmaße angenommen, so daß vorsorglich die Wehren aus Bad Ems und Arzbach alarmiert wurden.

Die Übung brachte für alle Beteiligten neue Erkenntnisse und verlief zur Zufriedenheit. Insbesondere wurden allen Übungsteilnehmern deutlich, dass in diesem Gebiet für die erste Brandbekämpfung ausreichende Wasserreserven zur Verfügung stehen. Die alte Pumpstation kann ohne große technische Hilfsmittel in relativ kurzer Zeit geflutet werden. Des Weiteren befinden sich in unmittelbarer Nähe der Pumpstation einige Fischweiher, die im Ernstfall ebenfalls als Wasserentnahmestelle genutzt werden können, Diese Übung war sicherlich für alle Beteiligten von großem Nutzen.

Von nun an ging es mit der Sirenenalarmierung in Kemmenau Schlag auf Schlag.

Noch im gleichen Monat fand während der Schulferien eine Großübung der Verbandsgemeinde Bad Ems am Schlachthof statt. Hierbei tat sich unsere Wehr als schnellste hervor, obwohl man durch die ganze Stadt fahren muss, waren wir (mit Ausnahme der Wehr Bad Ems) als erste am angenommenen Einsatzort. Auch diese Übung verlief zufriedenstellend, fand aber nicht den erhofften bzw. gewünschten Ausklang. Ein Mitbürger hatte falschen Alarm ausgelöst, so dass einige Löschzüge noch während der Übung ausrücken mussten.

Aus den bisherigen schulmäßigen Übungen wurde für die Wehr Kemmenau im August bitterer Ernst.

Am 23.8.83, dem Geburtstag des Wehrführers, glaubten alle an einen Scherz, als uns die Emser Polizei zu einem Einsatz Richtung Alte Kemmenauer Str. Alarmierten. Durch eine falsche Info der Polizei fuhren wir Richtung Bismarkhöhe. Nach erneuter Rückfrage über unser in diesem Jahr eingebautes Funkgerät stellte sich heraus, dass das Martinsfeuer in Kemmenau brannte. Mit Unterstützung der Wehr Bad Ems, durch den Einsatz ihres TLF 24/50 konnte das Feuer relativ schnell gelöscht werden, ohne das größerer Schaden entstanden war.

In der gleichen Woche schrillte die Sirene erneut. Man musste zu einem Waldbrand in Richtung Buchwaldhütte, der vermutlich durch die anhaltende Trockenheit und durch die Unvorsichtigkeit von Spaziergängern entstand, ausrücken.

Dieser Einsatz wurde ausgerechnet am Bartholomäumarkt-Samstag erforderlich, zu einer Zeit, da sich alle auf ihren abendlichen Einsatz des Plakettenverkaufs in Bad Ems vorbereiteten. Dank des schnellen Eingreifens konnte auch hier mit Unterstützung der Bad Emser Kameraden, die noch bis in späte Abendstunden mit einem TLF im Einsatz waren, größerer Schaden im letzten Moment verhindert werden. Bei diesem Einsatz konnte unsere neu erstandene Motorsäge ihre erste Bewährungsprobe bestehen.

Am Bartholomäumarkt-Sonntag übernahmen wir, wie auch bereits noch am Samstag nach unserem Einsatz, die Verkehrsregelung und den Verkauf von Plaketten und Festbüchern. Hierbei konnten wir das beste Verkaufsergebnis seit Beteiligung erzielen.

Auch bei einer noch folgenden Alarmübung in der Nachbargemeinde Arzbach stellte unsere Wehr ihre Schnelligkeit und Einsatzbereitschaft erneut unter Beweis.

Dagegen fiel die geplante Abschluss Übung 1983 der Hinhaltetaktik der Wehrführung zum Opfer.

Auch in diesem Jahre fand die Kemmenauer Kirmes auf dem Sportplatz statt. Ausrichter war wie in den vergangenen Jahren der Ortsring Kemmenau. Die Wehr beteiligte sich mit einem Dosenwurfstand, wobei diese mit Hilfe einer Eimerkübelspritze heruntergespritzt werden mussten.

Gleichzeitig wurde bei der Kirmes das vom Ortsring gemeinsam  angeschaffte Zelt der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. Im dieses Zelt hatte es innerhalb der Vereine und des Ortsring heftige Diskussionen gegeben. Schließlich konnte man sich doch einigen. Für die Feuerwehr kann ich von unserer Seite nur sagen, es ist für unsere Zwecke voll und ganz geeignet. Im September bat uns der Reitverein um Unterstützung. Er veranstaltete erstmals einen Tag des Pferdes auf dem Birkenhof. Wir wurden gebeten, an diesem Tage eine Brandwache zu stellen, was wir mit einer Selbstverständlichkeit auch taten.

Da unsere finanziellen Mittel beschränkt sind, mussten wir uns auch in diesem Jahr mit einem Tagesausflug begnügen. Die Fahrt führte und an die Nahe, in die Edelsteinstadt Idar-Oberstein. Dort hatte man genügend Zeit sich umzusehen. Auf der Rückfahrt wurde im Hunsrück eine Kaffee- bzw. Bierpause eingelegt. Schließlich erreichte man am Abend das Krähennest in Löß. Hier konnte wer wollte oder noch konnte zu den Klängen einer Kapelle bzw. zur Discomusik sein Tanzbein schwingen. Einige hatten aber zu diesem Zeitpunkt bereits zu tief ins Glas geschaut, so dass sie sich frühzeitig in den Bus zurückzogen.

Unsere Jugendwehr hat im Jahre 1983 ihren Winterschlaf das ganze Jahr über gehalten. Hierfür nach Gründen zu suchen, ist nicht Sache des Chronisten. Dieser überlässt es daher der Wehrführung für Abhilfe zu sorgen.

Während der Umbauarbeiten des Gasthauses Zur Sonne nutzte der Gemischte Chor Kemmenau das Gerätehaus für seine Gesangsstunden.

Ein leidiges Thema ist und bleibt die Reinigung des Gerätehauses. Manch einer sieht die Notwendigkeit eines Einsatzes der beiden Putz Teufelchen Ingrid Fuhr und Ute Fischbach zukünftig nicht mehr ein. Hierzu sein nur am Rande bemerkt: So gründlich wie diese beiden roten Teufelchen das Gerätehaus bisher sauber gehalten haben, wird sich unsereins, trotz aller Anstrengungen, wohl vergebens bemühen. Trotz der Uneinigkeiten in diesem Punkt unter den Aktiven, nutzt es der Chronist sich zu bedanken, hofft, dass beide den um sie aufgewirbelten Staub heruntergeschluckt haben, sowie dass sie sich auch im Jahre 1984 um unser Gerätehaus und einige unserer Aktiven im Punkt abstauben kümmern werden.

Obwohl das Martinsfeuer im August bereits abbrannte, reichte es aber wieder, um es am Martinstag erneut zu entzünden.

Hierbei begleitete die Feuerwehr den Fackelzug und übernahm die Zugsicherung sowie die Brandwache.

Den Abschluss und Ausklang des Jahres bildete wie üblich unsere Weihnachtsfeier. Leider konnte unser Wehrführer wegen Krankheit nicht teilnehmen. Jeder Aktive erhielt erstmals ein kleines Weihnachtsgeschenk.

In der Hoffnung, dass die positive Tendenz des Übungsbesuches auch im Jahre 1984 anhält und die Jugendfeuerwehr aus ihrem Dornröschenschlaf aufwacht, beende ich diesen Jahresrückblick.

 

Gut Schlauch

 

Kemmenau, Februar 1984

 

Hans-Jürgen Jeske, I. Schriftführer