Jahresrückblick 1982

 

Das Jahr 1982 hat es dem Chronisten relativ leicht gemacht, seinen Jahresbericht zu verfassen.

Er beginnt ihn mit einem Rückblick auf die Jahreshauptversammlung des Jahres 1981. die am 22.1.82 stattfand. Neben allen aktiven Kameraden, die seit längerer Zeit wieder einmal vollzählig erschienen waren, konnte Wehrführer Fuhr erstmals den neugewählten Verbandsgemeindewehrleiter Schütz in unserem Kreise begrüßen. Ortsbürgermeister Patzelt konnte an der Versammlung nicht teilnehmen, sprach uns aber in schriftlicher Form seinen Dank und Anerkennung für unsere Einsatzbereitschaft aus. Nach den üblichen Regularien konnten auch in diesem Jahr wiederrum einige Wehrleute für regelmäßigen Übungsbesuch eine kleine Anerkennung entgegennehmen.

Unter Punkt Verschiedenes wurde uns von Wehrleiter Schütz die Möglichkeit angeboten, in der Feuerwache Bad Ems Übungen abzuhalten. Des Weiteren seien gemeinsame Übungen im neuen Kurgebiet auf der Bismarckhöhe geplant. Diese sollen in erster Linie dazu dienen, die Örtlichkeiten der neuen Kliniken kennen zu lernen.

Als Jugendwart wurde Rainer Fischbach benannt.

Den Ausklang der Versammlung bildete ein gemütliches Beisammensein. Auch 1982 fanden in 14 tägigem Rhythmus unsere Übungen statt. Während der Sommermonate von März bis Oktober freitags, ansonsten am Sonntag. An dieser Stelle komme ich zu einem Punkt, der jedem aktiven Kameraden zu denken geben sollte, nämlich dem Übungsbesuch. Bereits in 1981 wurde über eine miserable Übungsteilnahme klage geführt. An Stelle, dass sich dieser Zustand im Jahre 1982 besserte, wurde es teilweise noch schlechter. An manchen Übungsabenden war es dem Gruppenführer mit den Erschienenen nicht mehr möglich, eine praktische Übung abzuhalten.

Abgesehen von 2-3 Aktiven die aus beruflichen/dienstlichen Gründen einige Übungen nicht besuchen konnten, blieben einige mit zum Teil fadenscheinigen Begründungen den Übungen fern oder aber kamen viel zu spät. Da unsere Wehr leider nur aus 12 Aktiven besteht und wir es uns daher nicht leisten können, aufgrund mangelnden Übungsbesuches unsere Einsatzbereitschaft zu gefährden, appelliere ich an alle die Übungen des Jahres 1983 regelmäßiger als bisher zu besuchen.

Die Folge dieser Misere schlug sich darin nieder, dass der Wehrführer und sein Gruppenführer es nicht wagten, eine Alarmübung anzusetzen.

Um März fand wieder die Aktion saubermachen des Verkehrsvereins statt. Hierbei halfen wir Feld und Flur vom Unrat unserer Mitbürger zu säubern.

Unser diesjähriges Sommerfest lief knapp an einem Fiasko vorbei. Obwohl die Ausrichtung solch einer Veranstaltung mit viel Arbeit und Kosten verbunden ist und wir viel investiert hatten, selbst der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns, war sowohl am Samstagabend bei Musik und Tanz, als auch am Sonntag beim Frühschoppen die Resonanz aus der Bevölkerung nicht übermäßig groß.

Ob die Ursache hierfür in einer 2 Wochen vorher vom Gesangsverein gehaltene Tanzveranstaltung zu suchen ist, möchte ich als Chronist offen lassen, da es diesbezüglich bereits genug Unruhe gegeben hat.

Im Juni steuerte unser aktives Mitglied Detlev Haehner in den Hafen der Ehe, bei der kirchlichen Hochzeit standen wir wie es üblich ist, Spalier.

Im Juli trafen sich die Aktiven mit Frauen, Bräuten und Freundinnen zu einem Kameradschaftsabend in der Bad Emser Grillhütte, die uns freundlicherweise von unseren Kameraden zur Verfügung gestellt worden war. Leider wurden wir vom Gewitter und Schauern überrascht, so dass wir uns in das Innere der Hütte flüchten mussten. Auf dem Heimweg wurden einige der „Schluckis“ bis auf die Knochen nass – von innen waren sie es sowieso schon.

Unser Einsatz beim Bartholomäusmarkt im August, der zur Selbstverständlichkeit geworden ist, brachte eine willkommene Kassenaufbesserung.

Im Oktober hatte die Wehr ein Schein geschlachtet und zu einem zünftigen Schlachtessen ins Gerätehaus eingeladen. Diese Veranstaltung fand bei der Bevölkerung Anklang und die Hausmacher Wurst war im Nu verkauft.

Bei der Kirmes, die wiederum der Ortsring ausrichtete, waren wie in diesem Jahr nur bei der Zugsicherung des Fackelzuges eingesetzt. Auch im Jahre 1982 bekamen wir die Sparmaßnahmen noch deutlicher zu spüren, als in den vergangenen Jahren. Hatte uns Wehrleiter Schütz auf der Jahreshauptversammlung noch Hoffnung auf unsere Motorsäge gemacht, die wir seit Jahren bereits beantragt haben, so mussten wir bis Jahresende feststellen, daß sie wieder einmal dem Rotstift zum Opfer gefallen war.

Selbst eine Wehrleiterdienstbesprechung in Frücht, bei der auch die übrigen Wehrführer der Verbandsgemeinde sich für die Anschaffung aussprachen, konnte letztendlich diese nicht bewirken.

Auch das für 1982 bewilligte und bestellte neue Funkgerät konnten wir noch nicht in Empfang nehmen. Kurz und bündig im Jahre 1982 sind wir auf Grund der überall herrschenden akuten Geldknappheit leer ausgegangen.

Aber auch in den eigenen Reihen musste gespart werden. So verzichteten wir auf unseren Ausflug, und veranstalteten dafür den bereits erwähnten Kameradschaftsabend.

Kamerad Hees besuchte mit Erfolg einen Maschinisten Lehrgang auf der Landesfeuerwehrschule Koblenz.

Jugendwart Fischbach kümmerte sich intensiv um unseren Jugendfeuerwehrnachwuchs. In den Sommerferien, nahmen die Jugendwehrleute am VG-Zeltlager am Biggesee teil, des Weiteren fand in Kemmenau eine gemeinsame Übung aller Jugendwehren der Verbandsgemeinde statt.

Gleichzeitig muss ich aber diesem positiven Punkt einen Wehmutstropfen folgen lassen.

Zum Jahresende hat das Interesse des Feuerwehrnachwuchses rapide nachgelassen. es sind bereits Überlegungen der Wehrführung im Gange, die Jugendwehr Kemmenau ganz aufzugeben. Ich bitte daher den Jugendwart sich selbst und unseren Nachwuchs ernsthaft ins Gewissen zu reden, damit es zu dem eben erwähnten Schritt im Interesse aller nicht kommen muss.

Da wir und wegen des bereits hier mehrfach erwähnten Geldmangels keinen Raumservice wie ihn Großunternehmen a la Firma Kuhlmann anbieten, leisten können, bedanken wir uns bei den Feuerwehrfrauen, die mit Besen und Schrubbern bewaffnet für die nötige Sauberkeit sorgten.

Unsere roten Putz Teufelchen hatten in diesem Jahr verstärkt mit überlaufenden Aschenbechern und Tabakkrümeln zu kämpfen. Wir hoffen, dass sie es wenn es erforderlich, auch 1983 wieder übernehmen.

Den Ausklang des Jahres bildete unsere Weihnachtsfeier, zu der leider nicht alle Aktiven kommen konnten. nach einem kräftigen Abendessen, saß man im kleinen Kreise gemütlich beisammen. Zum Abschluss meines Rückblickes appelliere ich nochmals an alle Aktiven im Jahre 1983 mit mehr Engagement bei der Sache zu sein und die Übungen sowohl freitags als auch sonntags regelmäßig zu besuchen und andere Hobbys für diesen Zeitraum zurückzustellen. Wir sollten daran denken, dass wir unseren Dienst für die Allgemeinheit leisten, unter dem Motto „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“, und nicht nur für uns.

 

Gut Schlauch

Kemmenau, Januar 1983

Hans-Jürgen Jeske, I. Schriftführer