Jahresrückblick 1980

 

Für den 19.1.1980 hatte Wehrführer Erich Fuhr zur Jahreshauptversammlung des Jahres 1979 in das Gerätehaus eingeladen. Es konnte alle aktiven Wehrleute begrüßen.

Ortsbürgermeister Patzelt fehlte aus persönlichen Gründen, ebenso wie einer der beiden Kassenprüfer. VG-Wehrleiter Voksen konnte wegen Krankheit ebenfalls nicht teilnehmen. Der 1. Teil der Versammlung mit den Berichten des Schriftführers, Kassenprüfer und des Kassierers ging schnell und reibungslos über die Bühne. Für regelmäßigen Übungsbesuch im Jahre 1979 erhielten die Wehrleute Colditz, Fischbach, E. Fuhr, Homann und Jeske eine kleine Anerkennung.

Die Arbeit der Jugendwarte innerhalb der Jugendwehr wurde belohnt. Voller Stolz konnte unser Wehrführer einen weiteren Jugendfeuerwehrmann, Markus Fuhr, verpflichten und in die Stammwehr übernehmen. Ich glaube an dieser Stelle im Namen aller Aktiven sagen zu können, daß sich unser jüngstes Mitglied, nach zwischenzeitlich 1 Jahr Zugehörigkeit, gut in die bestehende Truppe integriert hat und auch akzeptiert wird.

Unter Punkt Verschiedenes wurde in erster Linie über das bevorstehende Sommerfest 1980 gesprochen. Ferner wurde festgelegt, im laufenden Jahr keine Mehrtagesfahrt zu unternehmen. Von einem der beiden erschienen inaktiven Mitglieder wurde der Antrag eigebracht, für die 2. Krankentrage und den stationären Saugstutzen bei der Gemeinde und Verbandsgemeinde einen Zuschuss zu beantragen.

Den Ausklang der Jahreshauptversammlung bildete wie in jedem Jahr ein gemütliches Beisammensein.

Auf Grund unseres Auftrages auf Bezuschussung ohne erwähnte Anschaffungen wurde uns von der Gemeinde und Verbandsgemeinde insgesamt ein Betrag von ca. 200,-DM bewilligt.

Im Auftrage der VG-Wasserwerke wurden von uns die im Ort befindlichen Hydranten überprüft und eingefettet. Hierbei wurden alle festgestellten Mängel/Schäden, sowie die fehlenden Hydranten Schilder aufgenommen und schriftlich der zuständigen VG-Stelle gemeldet. Diese Aktion wurde auch in den übrigen Verbandsgemeindewehren durchgeführt. Bei mehreren Wehrleiterdienstgesprächen wurde von allen Beteiligten über die Beseitigung der Mängel Klage geführt. In unserer Gemeinde sind bis zum heutigen Tage die fehlenden Hydranten Schilder noch immer nicht angebracht. Man muss sich allmählich fragen, ob es überhaupt Sinn und Zweck hat, Mängel zu melden, wenn man auf die Beseitigung dieser 1 Jahr und länger warten muss. Die Verantwortlichen sollten sich darüber klar sein, welche katastrophalen Folgen im Ernstfall ein nicht intakter bzw. ein nicht gefundener Hydrant haben kann.

Da auf Grund der fehlenden Finanzmittel ein Mehrtagesausflug gestrichen war, starteten die Aktiven, teils mit Anhang, im Mai zu einer Tagesfahrt nach Luxemburg. Über die BAB und Trier erreichten wir bei vorsommerlichen Temperaturen am Vormittag die Stadt Luxemburg. Da wir mir einem Luxusreisebus, der sowohl Bar als auch Toilette an Bord hatte, fuhren, wurde von beiden bereits auf der Hinfahrt ausgiebig Gebrauch gemacht. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, die eine war leer, die andere voll, zum Ärgernis einiger weiblicher Teilnehmer.

Nach einer interessanten Stadtrundfahrt und dem gemeinsamen Mittagessen, hatte man Gelegenheit auf eigene Faust die Stadt zu entdecken. Leider reichte die Zeit nicht aus, um alle Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen.

Die Rückfahrt führte durch das Mosel Tal. Hier wurde noch eine Sektkellerei besichtigt und der gute Tropfen probiert. Einigen mundete der Champagner besonders, so dass diese kräftig zulangten und in der Sonne einige Flaschen auf die Schnelle leerten. Zum Abendessen wurde in Karden Station gemacht. Von dort ging die Fahrt weiter in den Moseltanzpalast, wo der Tag seinen Ausklang fand.

Kaum von Luxemburg zurück, begann die Vorbereitungen für das am 14./15.06.80 stattfindende Sommerfest. Bis dahin gab es noch alle Hände voll zu tun.

Am Samstag spielte der inzwischen schon bekannte Alleinunterhalter Lahr zum Tanz. Die unermüdlichen tanzten die Nacht hindurch und sind wohl kaum ins Bett gekommen.

Sonntags folgte der traditionelle Frühschoppen, zu dem auch die Nachbarwehren zahlreich erschienen waren. Im Nachhinein kann man sagen, dass auch der ansonsten schlechtgelaunte Wettergott einigermaßen ein Einsehen hatte, von einem Erfolg sprechen. Anlässlich der Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses in Frücht, statteten wir der Wehr Frücht einen Besuch ab. Geplant war ein zünftiger Frühschoppen, aus diesem wurde fast ein Dämmerschoppen. Gründe hierfür zu finden, dürfte nicht schwerfallen, aber der Anstifter und Übeltäter wir noch immer von uns gesucht.

Als ein Mädchen für allen benötigten wir uns in diesem Jahr sogar als Holzfäller (Tannenbaumkiller). Man hatte und gebeten, eine alte und inzwischen zu dicht am Haus stehende Tanne abzusägen. Zwei Mann mit Axt, Säge und Keilen bewaffnet, erklommen den Baum, um zunächst die Spitze zu köpfen. Vorsorglich wurde eine Leine befestigt, damit die übrigen mit ihrer Hilfe die herabfallende Spitze weit genug vom Haus ziehen konnten. Die Aktion begann. Die Baumspitze wackelte schon verdächtig und musste gleich fallen. Aber was geschah; nicht sie fiel, sondern das Seil riss, man sah nur noch Stiefelsohlen und die Untenstehenden fanden sich am Boden liegend im Hinkelsdreck wieder. Schallendes Gelächter der unbeteiligten war die Folge. Schade, das kein Fotoapparat griffbereit war. Schließlich gelang es aber doch ohne weitere Zwischenfälle den Baum zu fällen.

Beim Bartholomäusmarkt in Bad Ems übernahmen wir wieder am Samstag und Sonntag die uns inzwischen vertrauten Aufgaben. Gemeinsam mit den übrigne Ortsvereinen wurde am Sonntag bis spät in den Nachmittag hinein, rund um das Feuerwehrhaus die Kirmes ausgerichtet und gefeiert.

Unsere Jahresabschlussübung fand am 31. Oktober 1980 gemeinsam mit der Wehr Arzbach, dem DRK und der Polizei in Kemmenau statt. Unter den kritischen Augen des anwesenden VG-Wehrleiters Voksen, verlief die Übung glatt und reibungslos mit der inzwischen gewohnten Exaktheit und Schnelligkeit.

Beim Martinsfeuer übernahmen wir die Zugsicherung und Brandwache. Zu unserer aller Überraschung war, als der Zug sich dem Feuer näherte, bereits die Wehr Dausenau in voller Montur und mit Fahrzeugen dort. Jemand hatte in Dausenau die Sirene gedrückt, in der Annahme in unserem Dorf wäre ein Großbrand ausgebrochen. Als auch noch die Emser Polizei aufkreuzte, obwohl informiert, war die Gaudi perfekt.

Bei den jährlichen Sitzungen der Vereinsvorstände wurde die Gründung eines Ortsringes erörtert und 2 Wochen später einstimmig ins Leben gerufen.

In diesem Jahr ist seit längerer Zeit wieder ein verbesserter Übungsbesuch zu registrieren. Ob diese Tendenz auch 1981 anhält, wird abzuwarten sein. Bei dieser Gelegenheit muss einigen unser aktiven Wehrleute dringend ans herz gelegt werden, sich auch sonntags um 9:30 Uhr an die Pünktlichkeit zu gewöhnen.

Der Ausklang des Jahres bildete unsere Weihnachtsfeier am 6.12.80, an der uns sogar Nikolaus überraschte. Dem Wunsch seitens der Gemeindeverwaltung Kemmenau, den Mannschaftsraum des Gerätehauses anderweitig zu nutzen und den übrigen Ortsvereinen  zur Verfügung zu stellen, wurde von seitens der Verbandsgemeinde durch Herrn Bürgermeister Diel mit einer klaren Absage nicht entsprochen.

Mein Dank gilt allen, für die im abgelaufenen Jahr geleistete Arbeit, sowie der Gemeinde und Verbandsgemeinde für die Überlassung weiterer Ausrüstungsgegenstände.

Ein besonderes Dankeschön gebührt unserer Reinigungsfirma Fuhr die seit Januar alleine und unentgeltlich die oberen Räume unseres Gerätehauses in Ordnung gehalten hat und sicher auch im Jahre 1981 halten wird.

In der Hoffnung, dass unsere schlagkräftige relativ junge Truppe wie bisher auch im Jahre 1981 zusammenhält und wir nicht zu Einsätzen größeren oder kleineren Ausmaßes ausrücken müssen, schließe ich diesen Bericht.

 

Gut Schlauch

 

Kemmenau, Januar 1981

 

Hans-Jürgen Jeske, I. Schriftführer