Jahresrückblick 1979

 

 

Dieser Jahresbericht soll noch einmal die wichtigsten Ereignisse des abgelaufenen Jahres in Erinnerung rufen. Er beginnt mit einem Rückblick auf die Jahreshauptversammlung, die am 19.1.79 stattfand. Fast alle aktiven Wehrleute sowie Ortsbürgermeister Patzelt und VG-Wehrleiter Voksen konnte unser Kommandant nach Genuss einiger?????? an diesem Abend begrüßen. Die inaktiven Mitglieder wurden vermutlich durch Schnee und Glatteis am Besuch der Versammlung gehindert.

Nach der Begrüßung, den Berichten des Kassierers, Schriftführer und der Kassenprüfer, waren wieder einmal Vorstandswahlen erforderlich. Dank des Wahlleiters C. Schwab gingen diese aber schnell und reibungslos über die Bühne und ergaben ein fast unverändertes Ergebnis für die nächsten 2 Jahre:

 

Kassierer: D. Haehner/M. Colditz

Schriftführer: H.J. Jeske/W. Hofmann

Kassenprüfer: W. Maurer/C. Schwab

 

Nach dem offiziellen Teil blieb man in fröhlicher Runde beisammen.

 

Zu größeren Einsätzen und Bränden brauchten wir auch in diesem Jahr nicht ausrücken. Um aber die Einsatzbereitschaft, Schnelligkeit und den Ausbildungsstand zu testen, fanden in unregelmäßigen Abständen Alarmübungen statt. Obwohl die Termine dieser Übungen normalerweise nur dem Wehrführer und seinem Stellvertreter bekannt sein sollten, sickerten diese teilweise an die Übrigen durch. Allerdings gelang es Wehrführer Fuhr eine Alarmübung auszulösen, bei der alle nichts ahnten. Die Sirene hallte an einem Samstagnachmittag, genau während der Sportschau.

Unsere diesjährige Abschlussübung fand Ende Oktober im Rahmen einer Großübung, gemeinsam mit den VG Wehren Fachbach und Arzbach statt. Alle abgehaltenen Alarmübungen fielen im Großen und Ganzen zur Zufriedenheit der Beobachter aus. Allerdings gab es auch einige Manöverkritik und es werden sich alle bemühen, die gemachten Fehler auf dem schnellsten Wege abzustellen.

Auch im Jahre 1979 begaben wir uns auf Neuland und wagten einen Versuch. Anfang Januar wurde die Fahrzeughalle in eine Wustküche verwandelt und dank der Hilfe zweier Metzgermeister begann die Herstellung von frischer Blut- und Leberwurst, sowie Wellfleisch. Bis zum späten Nachmittag hatte man alle Hände voll zu tun, um mit den Vorbereitungen fertig zu werden. Am Abend füllte sich das Gerätehaus und unsere selbst gemachte Wurst fand reißenden Absatz, so dass wir bald ausverkauft waren. Die war ein Zeichen dafür, dass das Schlachtfest bei der Bevölkerung angekommen war.

Unser geplantes Sommerfest wurde nicht nur ein Opfer des verregneten Sommers, sondern fiel gänzlich aus und die erhoffte Kassenaufbesserung somit ebenfalls.

Höhepunkt des Jahres bildete unser Ausflug. Nach vielem Hick Hack war es uns endlich gelungen, die Fahrt nicht Richtung Berge zu starten. Unser Wehrführer musste sich diesmal der Mehrheit beugen, und so starteten wir eine Mini-Kreuzfahrt nach Göteborg mit anschließendem Aufenthalt in Hamburg. Über Bremen erreichten wir unseren Ausgangspunkt Kiel, wo wir am Abend für die 2 tägige Kreuzfahrt eingeschifft wurden. Man bezog die Kabinen, unternahm einen ersten Erkundungsspaziergang und traf dann im Speisesaal wieder zusammen. Hier begann die Schlacht am kalten und warmen Büffet, die Fütterung von Raubtieren ist noch als harmlos hiergegen zu bezeichnen. Nach dem großen Fressen begab sich ein großer Teil, vorwiegend die jüngere Generation in die Disco- Hier wurde das Tanzbein geschwungen, man spielte mit wechselndem Erfolg am Roulettetisch und erfrischte sich mit kühlen alkoholischen Getränken an der Bar. Als diese morgens gegen 3:00 Uhr geschlossen wurde, gaben die Standhaftesten noch nicht auf, organisierten sich Bier aus unserem Bus und sahen ihre Kabine nur zur Morgenwäsche und zum Kleiderwechsel. Vormittags erreichten wir Göteborg. Hier hatte jeder Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust kennen zu lernen. Auf der Rückfahrt nach Kiel wurde von der Jugend wie bereits auf der Hinfahrt die Nacht zum Tage erklärt und der notwendige Schlaf fiel aus. Abgespannt und übermüdet erreichten wir, um ein Erlebnis reicher, wieder Kiel. Von dort aus ging es nach Hamburg. Unser Quartier war direkt an der Reeperbahn, so dass wir auch hier mitten im Trubel waren und Ruhe und Schlaf klein geschrieben wurden. In Hamburg standen Stadt- und Hafenrundfahrt auf dem Ausflugsprogramm.

Der Drang nach bayrischer Musik war selbst hier in Hamburg bei einigen nicht zu bremsen, so dass diese das „Zillertal“ auf der Reeperbahn besuchten. Es gelang sogar sich als Dirigent auf der Bühne zu repräsentieren. Den Abschluss einer anstrengenden strapaziösen aber doch erlebnisreichen Reise, bildete auf der Rückfahrt der Besuch des Vogelparks Walsrode.

Wie auch in den vergangenen Jahren waren wir auch wieder beim Bartholomäusmarkt  an 2 Tagen voll im Einsatz.

Abschluss des Jahres bildete am 08.12.79 eine kleine Weihnachtsfeier mit gemeinsamen Essen und Bescherung durch den Nikolaus. Auch in diesem Jahr konnten wir einen Neuzugang in den aktiven reihen verzeichnen. Seit Mitte des Jahres gehört Kamerad Günther Hees zu uns. Bei dieser Gelegenheit komme ich nicht umbei, den in diesem Jahr äußerst miserablen Übungsbesuch anzusprechen und zu kritisieren. Es ist für eine solch kleine Wehr auf die Dauer nicht tragbar, dass bei den sonntäglichen Übungen nur die 5-6 selben Man erscheinen. Ich hoffe und erwarte von allen aktiven, dass sich der Übungsbesuch im kommenden Jahr bessert.

Aufgrund verschiedener Unfälle innerhalb der Gemeinde, wurde von uns eine 2. Krankentrage angeschafft, die ständig im Feuerwehrhaus stationiert und durch den an der Außenwand befestigten Schlüsselkasten mit Zweitschlüssel im Notfall zugänglich ist. Außerdem installierten wir am Brandweiher eine stationäre Saugleitung. Dadurch entfällt das zeitraubende Kuppeln und verlegen der Saufschläuche und eine schnellere Wasserversorgung ist gewährleistet. Beide Anschaffungen wurden durch Mitgliedsbeiträge finanziert. In diesem Zusammenhang danke ich der Gemeinde und Verbandsgemeinde für die uns in diesem Jahr überlassenen Mittel und Gerätschaften. Ebenfalls möchte ich mich im Namen meiner Kameraden bei unseren 3 flotten Biesen, die sich auch in diesem Jahr wieder bereit erklärt haben, das Gerätehaus zu reinigen, recht herzlich bedanken. Ich hoffe, dass uns Aktiven auch in den nächsten Jahren die großen Putz- und Reinigungsarbeiten durch die fleißigen Bienen abgenommen werden.

In der Hoffnung auf eine weitere erfolgreiche und kameradschaftliche Zusammenarbeit in dem vor uns liegenden 80iger Jahren, damit wir wie bisher, die auf und zukommenden Probleme in gewohnter Art und Wiese bewältigen können, beende ich meinen Jahresbericht.

 

Gut Schlauch

 

Kemmenau, Januar 1980

 

Hans-Jürgen Jeske, I. Schriftführer