Jahresrückblick 1977

 

Das Jahr 1977 begann für uns mit einem Jahresrückblick auf das Jahr 1976 im Rahmen der Jahreshauptversammlung. Diese fand am 22.1.77 im Restaurant Maurer-Schmidt statt. Wehrführer Erich Fuhr konnte fast alle aktiven Mitglieder, sowie Ortsbürgermeister Patzelt und Verbandswehrleiter Voksen begrüßen. Anschließend folgten der Jahresbericht, der Kassenbericht und der Bericht der Kassenprüfer. Alle Berichte fielen gut aus und dem gesamten Vorstand konnte Entlastung erteilt werden.

Da wieder einmal 2 Jahre vergangen waren, musste ein neuer Vorstand gewählt werden. Als Wahlleiter fungierte unser Ortsbürgermeister. Dank seiner Leitung ging die Wahl reibungslos über die Bühne und ergab folgendes Bild.

 

1.  Kassierer K.H. May

2.  Kassierer D. Haehner

1.  Schriftführer H.J. Jeske

 

Unter Punkt Verschiedenes wurde über die bevorstehende Gründung der Jugendfeuerwehr Kemmenau, Besuche verschiedener Feuerwehrfeste und unseren Ausflug gesprochen. Ein gemütliches Beisammensein und geselliger Runde bildete den Abschluss unserer Jahreshauptversammlung.

Überraschend kam für uns Anfang Februar das Ausscheiden des 1. Kassierers. K.H May legte seinen Kassierer Posten aus privaten und persönlichen Gründen nieder und trat gleichzeitig als aktives Mitglied aus. Mit diesem Moment wurde der 2. Kassierer D. Haehner zum 1. Kassierer ernannt. Seinen Posten übernahm auf Beschluss der aktiven Wehrleute W. Wefel.

Wie bereits Ende 1976 vorbereitet konnte im Frühjahr nach einigen Startschwierigkeiten die Gründung der Jugendfeuerwehr Kemmenau bekannt gegeben werden. Jugendwart N. Keller übernahm die Leitung der Jugendlichen, die mit Feuer und Flamme bei der Sache waren und noch sind.

Gemäß unserem Übungsplan fanden in diesem Jahr 26 Übungen statt, deren Besuch teilweise zu wünschen übrig ließ. Außerdem wurden 4 Alarmübungen angesetzt. Das 1. Mal schrillte die Sirene, um im Gästehaus Maurer eingeschlossenen Gäste zu retten und das Feuer zu bekämpfen. In gewohnter Manier verlief die Übung unter den Augen unseres Verbandswehrleiters, der sich bei der anschließenden Manöverkritik lobend über unseren Ausbildungsstand äußerte.

Auch in diesem Jahr unternahmen wir einen Familienwandertag. bei regnerischem Wetter ging es Richtung Welschneudorf-Arzbach zum Weißen Stein. Dort wurde die 1. Rast gehalten. Weiter ging der Weg vorbei an der Schönen Aussicht, der Buchwaldhütte, Richtung Bad Ems bis zur Schutzhütte der Emser Wehr. Hier warteten Speisen und Getränke auf die Meute. Trotz Regenwetter war es ein gelungener Tag und am Nachmittag beförderte unser Fahrzeug Frauen und Kinder und etwaige Schnaps und Bierleichen zurück nach Kemmenau. Die Restgruppe machte sich per Pedes auf den Heimweg. Bei der Einweihung der Kemmenauer Kneipanlage wurden wir vom Verkehrsverein um Unterstützung gebeten, die wir auch leisteten. Da das Wetter an diesem Tage uns einen Strich durch die Rechnung machte, fand die Feier nicht an Ort und Stelle, sondern im Feuerwehrgerätehaus statt. Im Frühjahr beteiligten wir uns wie bereits 1976 an einer Säuberungsaktion von Wald, Wiesen und Fluren.

Auch in diesem Jahr wurde unsere Wehr vom Fernweh gepackt, so dass wir 2 Tage vor Pfingsten unsere Koffer packten und zu unserem diesjährigen Ausflug starteten. Da Bayern und seine Berge für einige Wehrleute noch immer eine magische Anziehungskraft ausüben, war das Reiseziel bereits festgelegt, diesmal hieß es Rottau im Chiemgau. Gestartet wurde nachts um 12:00 Uhr, über Stuttgart erreichten wir München am frühen morgen. Hier hatten wir die Gelegenheit, das Olympiagelände zu besichtigen. Da einige im Bus dem heimischen Königsbacher Bier bereits ausgiebig zugesprochen hatten, tat die frische Luft, insbesondere die Höhenluft auf dem Olympiaturm besonders gut. Unser Quartier Gasthaus zum Messerschmied in Rottau erreichten wir leicht abgespannt gegen Mittag. Bei der Zimmerverteilung gab es einiges durcheinander, da wir im gesamten Ort verstreut untergebracht wurden. Im Gegensatz zu unserem letzten Ausflug erwartete uns ein reichhaltiges Ausflugsprogramm. Am einzigen freien Tag unternahmen einige eine Fahrt an den Chiemsee, andere eine Almwanderung. Auf dem weiteren Ausflugsprogramm standen Reit im Winkel, die Winkelmoosalm und die Kampenwand, sowie ein zünftiger Heimatabend, der bei unseren Ausflügen nicht fehlen darf. Nicht erwähnenswert ist, dass das bayrische Bier an allen Tagen in Strömen floss. Hinzu kam der vom Wirt Selbstgebrannte Obstler und Himbeergeist, der bei einigen ebenfalls reichlich Zuspruch fand und seine Wirkung nicht verfehlte. Am 2. Feiertag ging es, nachdem wir den Trachtenzug in Rottau noch verfolgt hatten, heimwärts. Kemmenau erreichten wir am frühen Abend. Jeder war zufrieden und freute sich bereits auf einen ebenso schönen Ausflug im Jahre 1978.

Um unseren Kassenbestand aufzubessern, veranstalteten wir am 16./17.7.77 ein Sommerfest mit Tanz. Hierzu spielte der Alleinunterhalter Lahr am Samstagabend im Feuerwehrgerätehaus auf. Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert und getanzt, sonntags trafen sich die Verbandswehren und die Dorfbevölkerung zum Frühschoppen, der sich bis zum Nachmittag hinzog.

Anlässlich dieses Sommerfestes stellte unsere Jugendfeuerwehr, ihre bis dahin erworbenen Kenntnisse im Rahmen einer Alarmübung der Bevölkerung vor. Beim Bartholomäusmarkt beteiligten wir uns, wie auch in den vergangenen Jahren. Wir verkauften Plaketten und Festbücher und übernahmen am Sonntag die Absperrung in der Grabenstraße. Als Anerkennung hierfür erhielten wir vom Veranstalter einen ansehnlichen Geldbetrag, für den wir uns die lang gewünschten Funkgeräte anschaffen konnten. Außerdem wurden wir zu einem zünftigen Oktoberfest ins Kreishaus eingeladen.

An unserer Kirmes fand sonntags ein von den Kindern ausgerichteter Flohmarkt statt und sämtliche Ortsvereine bauten einen kleinen Rummelplatz auf. Wir beteiligten uns mit einer Wurfbude der Jugendwehr und sorgten an diesem Vormittag für das leibliche Wohl der Kirmesbesucher.

Im Oktober wurde die dörfliche Abendstille durch die Sirene gestört. Es galt einen Wohnhausbrand im Neubaugebiet „Zur Unterhöh“ zu löschen. Hierbei war eine beträchtliche Strecke zu überwinden. Diese Übung galt hauptsächlich der Überprüfung unseres Schlauchmaterials. Der bei der Übung anwesende Verbandswehrleiter Voksen war mit der gezeigten Leistung zufrieden.

Wie bereits im vergangenen Jahren, fand am Martinstag in der Gemeinde Fackelzug und Martinsfeuer statt. Hierbei beteiligten sich alle Ortsvereine. Wir übernahmen die Verkehrssicherung des Fackelzuges sowie die Brandwache am Feuer. Ich glaube sagen zu können, dass diese Veranstaltung einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde gefunden hat.

Unsere Abschlussübung hielten wir am 18.11.77 ab. Es galt eine in Flammen stehende Scheune zu löschen und ein Übergreifen auf das Wohnhaus und eine angrenzende Gastwirtschaft zu verhindern. Diese gelang uns gemeinsam mit der inzwischen alarmierten und eingetroffenen Stützpunktwehr Bad Ems. Da die Gastwirtschaft, dank unseres schnellen Einsatzes, keinen Schaden erlitten hatte, konnten wir gemeinsam mir den Emser Kameraden, unseren eigenen Brand löschen.

Zu unserem Weihnachtlichen Kameradschaftsabend trafen wir uns am 3.12.77 im Hotel Restaurant Maurer-Schmidt. Hier wurde der Film über unsere Rottau-Fahrt gezeigt sowie erste Ausflugspläne für 1978 geschmiedet. Im Anschluss daran fand eine kleine Tombola statt, die zum geselligen Beisammensein überleitete.

Auch in diesem Har konnten wie diverse neue Gerätschaften in unser Inventar durch die Verbandsgemeinde übernehmen. Ganz besonders stolz war unsere Wehr, als wir Aktive im Frühjahr nagelneue Uniformen in Empfang nehmen konnten.

Bereits seit Jahren wurde über den Ausbau des Feuerwehrgerätehauses gesprochen. Leider konnte das Objekt bis dato aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. Im Sommer erfuhren wir, dass ein Ausbau und die Fertigstellung noch in diesem Jahr erfolgen sollten. Wir waren alle recht skeptisch, als jedoch im Herbst die Handwerker anrückten, waren auch bei den letzten alle bestehenden Zweifel verflogen. Aber auch von unserer Wehr verlangte man Eigeninitiative und Eigenleistung, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Wir waren selbstverständlich dazu im Rahmen unserer Möglichkeiten bereit. Stolz konnte unser Wehrführer Erich Fuhr am 21.12.77 aus der Hand von Verbandsgemeindebürgermeister Diel im Rahmen einer kleinen Feierstunde den Schlüssel für das jetzt ausgebaute Gerätehaus in Empfang nehmen und ein „Mahnmal der leeren Kassen“ konnte noch vor Weihnachten seiner Bestimmung übergeben werden.

Auf diesem Wege möchte ich mich im Namen der gesamten Wehr bei allen bedanken, die dazu beigetragen habe, dass wir in der glücklichen Lage sind, das Gerätehaus in diesem Zustand übernommen zu haben.

Ein besonderer Dank gilt unserem Ortsbürgermeister Patzelt, der sich über Jahre bei der Verbandsgemeinde für den Ausbau des Gerätehauses eingesetzt hat, um diesen Schandfleck im Ortsmittelpunkt endlich beseitigen zu können. Ein Dankeschön aber auch der Verbandsgemeinde Bad Ems, die nach 12-13 Jahren Feuerwehrprovisorium in Kemmenau, grünes Licht für den Ausbau gab. Gleichzeitig versicherten wir allen, dass wir das Feuerwehrgerätehaus seinem Zweck entsprechend nutzen werden und uns zu bemühen, es in seinem jetzigen Zustand zu halten und das Inventar pflegen werden.

In unserer Mitte kann ich 2 neue aktive Mitglieder begrüßen. Es sind Heimkehrer Manfred Colditz und Karl Nitsche. Ich hoffe und wünsche, dass beide zur weiteren Festigung der Kameradschaft beitragen und die Übungen regelmäßig besuchen.

Zum Abschluss meines Jahresberichtes danke ich für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit und hoffe, dass wir auch 1978 in derselben kameradschaftlichen Art und Weise alle Aufgaben, die uns gestellt werden, erfüllen können.

 

Gut Schlauch

 

Kemmenau, im Februar 1978

Hans-Jürgen Jeske